Herzlich Willkommen!
Anfang des Jahres 2016 bin ich bei Ebay eher zufällig auf eine alte Ausgabe von "Mensch ärgere Dich nicht®" gestoßen. Seitdem hat mich die Sammlerleidenschaft für dieses Spiel gepackt.
Mich fasziniert gerade die schlichte, einfache Aufmachung und die große Vielfalt an verschiedenen Formaten. Aber auch die Varianten, Plagiate und Werbespiele, durch die andere Verlage versuchten, an den Erfolg des Original-Spiels anzuknüpfen, sind für mich hochinteressant.
Ich möchte Euch auf folgenden Seiten ein bisschen über das Spiel erzählen und einige meiner Ausgaben von "Mensch ärgere Dich nicht" Spielen, deren Plagiate, Varianten, Werbespiele und andere alte Brettspiele zeigen.
Zuschriften von Euch sind natürlich immer gern gesehen, falls Ihr ein altes Exemplar daheim habt und es abgeben wollt.
Wenn es für mich interessant sein sollte, dann kommen wir sicher zu einer Lösung.
Aber auch sonstige Fragen, und Anregungen sind jederzeit willkommen. Ich helfe gerne weiter und lerne natürlich auch sehr gern dazu, falls ihr noch
Informationen zu meinem Sammelgebiet habt.
Liebe Sammlergrüße
Michael
Letztes (Last) UPDATE:
28.09.2024
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Mensch ärgere Dich nicht® - Das Original "MäDn"
Geschichte & Fakten
Ich bin ständig auf der Suche nach alten Originalen "Mensch ärgere Dich nicht®" Ausgaben, außergewöhnlichen Plagiaten, Nachahmungen, Vorläufern des Spiels, Dokumenten, Rechnungen, Fotos, Briefmarken, Postkarten, Werbematerial, Händlerkataloge, Druckerplatten und allen Informationen über Josef Friedrich Schmidt und den Schmidt Verlag.
(DEUTSCHLAND- & WELTWEIT)
Schreibt mir einfach. Vielen Dank.
Kontakt oder direkt an: maedn_micha@yahoo.com
I am constantly on the lookout for old issues of "Mensch ärgere Dich nicht®", extraordinary plagiats, imitations, forerunners of the game, documents, bills, photos, stamps, postcards, advertising material, catalogs of dealers, printer plates and all information about Josef Friedrich Schmidt and the Schmidt publishing house.
(GERMANY- & WORLDWIDE)
Contact or directly to: maedn_micha@yahoo.com
Alle Exponate auf dieser Homepage sind unverkäuflich!!!
All exhibits on this website are not for sale!!!
Geschichte & Fakten
Name: Josef Friedrich Schmidt
Beruf: eigentlich Fierant (Warenhändler), aber auch Kaufmann, Commis (Kontorist, Handlungsgehilfe, oder kaufmännischer Angestellter), Viktualienhändler (Viktualien sind Lebensmittel für den täglichen Gebrauch), Fabrikant, Immobilienagent, Schuhmacher, Warenagent, Direktor und Hotelier.
Geboren: Freitag, den 24. November 1871
Geburtsort: Amberg in Bayern / Deutschland
Konfession: Evangelisch
Geburtshaus: Georgenstraße A178 (heutige Georgenstraße 63)
Sternzeichen: Schütze
Gestorben: Dienstag, den 28. September 1948 (†76)
Sterbeort: München, Maria-Ward-Straße 9 (letzte Wohnadresse war aber die Wendl-Dietrich-Straße 52)
Grab: Waldfriedhof München (Familiengrab wurde im Jahr 2023 aufgelöst)
Eltern: Friedrich (*1827 - †1887) - Geometer in Amberg & Luise, geborene Müller (*1839 - †1912)
1. Ehefrau (⚮ 1894 - 1907): Johanna Barbara (*01.10.1871 in Würzburg - †1917)
Tochter von Josef Firnekäs von Rothenfels (Feldwebel) & Gertraud, geborene Uhl (wohnhaft in Landwehrstraße 15, Würzburg)
Verehel. - Zeugnis: 24.11.1894
Trauungstag: 29.11.1894 in Würzburg
Kinder aus erster Ehe:
• Franz (*21.05.1895 - †1978) – (Spielefabrik in Nürnberg und München) - ⚮ mit Adele
• Karl (ca. 1 Jahr jünger als Franz) - ⚮ mit Else
• Heinrich (noch jünger als Franz und Karl - verstarb mit 12 Jahren durch unbekannte Umstände)
2. Ehefrau (⚮ 1909 - bis zu seinem Tod am 28.09.1948): Else Maria (*12.10.1886 in München - †1958)
Tochter von Josef Deffner (Kaufmann) & Helene, geborene Ebert (wohnhaft in Boosstraße 8/2, München)
Verehel. - Zeugnis: 19.02.1909
Trauungstag: 08.03.1909 in Stuttgart
Kind aus zweiter Ehe:
• Marta - ⚮ mit Oskar Stöhr
Enkelkinder:
Töchter von Franz (Sohn aus erster Ehe von Josef Friedrich Schmidt) und Adele
Schmidt:
• Anneliese Hahne (*27.12.1937 - †22.05.2021) - (1970-1997 Prokuristin und Mitinhaberin der Schmidt Spiel + Freizeit GmbH) ⚮ mit Dieter Hahne (*09.10.1927 - †26.04.2019) - (ab 1973 Mitglied im Aufsichtsrat, von 1988-1998 Vorsitzender des
Aufsichtsrats und ab 1998 Ehrenmitglied auf Lebenszeit der Spielwarenmesse Nürnberg eG -
von 1970-1997 Geschäftsführer der Schmidt Spiel + Freizeit GmbH.
• Elisabeth Dorothea (Eldo) Buchele, geborene Schmidt (*02.10.1939 - †29.08.2018) - ⚮ Anton Buchele
Tochter von Karl und Else Schmidt:
• Karin
Kinder von Marta und Oskar Stöhr (Tochter aus zweiter Ehe von Josef Friedrich Schmidt):
• Jürgen Stöhr (*1940) - verheiratet (von 1970-1997 Geschäftsführer und Mitinhaber der Schmidt Spiel + Freizeit GmbH und nach dem Konkurs der Firma nach Shenzhen in China
ausgewandert)
• Evelyn Benesch, geborene Stöhr (ehemalige Prokuristin und Mitinhaberin der Schmidt Spiel + Freizeit
GmbH) - ⚮ mit Wolfgang Benesch
Urenkelkinder:
Kinder von Anneliese und Dieter Hahne:
• Michael Hahne - verheiratet mit Viktoria
• Christoph Hahne - Partnerschaft mit Beate Schmidt
• Cornelia Putz, geborene Hahne - verheiratet mit Michael Putz
Kinder von Eldo und Anton Buchele:
• Sabine Buchele-Weißmann, geborene Buchele - verheiratet mit Bodo Weißmann
• Andreas Buchele - verheiratet mit Nicole
Kind von Jürgen Stöhr mit Ehefrau (Name unbekannt):
• Tochter (Name unbekannt)
Kind von Evelyn und Wofgang Benesch:
• Petra - verheiratet mit Walter (Nachname unbekannt)
Ururenkelkinder:
Kinder von Michael und Viktoria Hahne:
• Arthur
• Adele
Kinder von Christoph Hahne und Beate Schmidt:
• Sophie
• Leonard
• Paula
Kinder von Cornelia und Michael Putz:
• Carolin
• Ferdinand
Kinder von Andreas und Nicole Buchele:
• Leopold
• Katharina
Kind von Petra und Walter (Familienzweig Benesch):
• Amelie
Der Lebenslauf von Josef Friedrich Schmidt ist in manchen Passagen nicht ganz korrekt. Er befindet sich durch neue Rechercheergebnisse momentan in einer Überarbeitungs- und Richtigstellungsphase!!!
Leben: Die Kindheit verbrachte Josef Friedrich Schmidt in Amberg.
Bis 1878 lässt sich nachweisen, dass die Familie Schmidt in Amberg lebte.
Nach der Heirat zieht Josef Friedrich Schmidt am 22.10.1894 zuerst nach Würzburg.
Am 17.04.1901 zog er dann in die landsbergerstraße 1 nach München. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und Jahren abhängiger Beschäftigung machte sich Schmidt mit einem Handelsgeschäft für Lebensmittel selbständig.
In den nächsten Jahren versuchte er sich in unterschiedlichen Branchen: Er befaßte sich u. a. mit der Fabrikation von „chemischen Bedarfsartikeln“ und der Herstellung von Schuhen mit Holzsohlen, führte 1904 kurzzeitig ein Hotel in Kiefersfelden und handelte danach mit Wein und Spirituosen.
In diesen Jahren entwickelte Schmidt nebenbei für seine drei Söhne ein Spiel, das er „Mensch ärgere Dich nicht“ nannte.
1907/08, im zum Zeitpunkt der Erfindung von "Mensch ärgere Dich nicht" lebte er im Armeleuteviertel München.
Friedrich Josef Schmidt muss ein umtriebiger Geist gewesen sein. Schon in jungen Jahren verließ er sein bürgerliches Heim in Amberg, wohin sein Vater als
königlich-bayerischer Geometer (Landvermesser) versetzt worden war. In München, der Geburtsstadt seines Vaters, trat er eine Lehre in einer Elektro-Großhandlung an. Doch auch da hielt es ihn
nicht. Anneliese Hahne (geb. 1937 - Enkelin von Josef Friedrich Schmidt) hat ein Dokument des Einwohnermeldeamts
München in DIN-A-3-Größe, das ihren Großvater bescheinigt, im Herbst 1914 von Frankfurt wieder nach München gezogen zu sein. In der hessischen Metropole hatte er fünf Jahre gelebt.
Doch der Erfolg seines Spiels ließ Josef Friedrich Schmidt sesshaft werden. Vor Schicksalsschlägen wurde er nicht
bewahrt. Im August 1917 starb seine erste Frau Johanna Barbara. In der Münchner Blütenstraße entstand nach dem ersten Weltkrieg eine Manufaktur, darüber wohnte die Familie. Der leutselige
Spiele-Unternehmer legte sich einen kleinen Landsitz am Wörthsee (zwischen Starnberger See und Ammersee) zu. Der stolze Besitzer zweier Pferde war geachtetes Mitglied im Reitclub „Halali“. Sohn
Franz baute später in der Spielzeugstadt Nürnberg eine eigene Spielefirma auf. Das Erfolgsspiel seines Vaters durfte er dort nicht produzieren, aber mit vertreiben.
Anneliese Hahne hat Josef Friedrich Schmidt noch persönlich gekannt. „Er war wahnsinnig nett und unkompliziert“, sagt die Enkelin des Spiele-Erfinders aus der Oberpfalz. Die ehemalige Miteigentümerin des „Schmidt Spieleverlags“ hat ihren Großvater als lebenslustigen Menschen mit „riesigem Freundeskreis“ erlebt. Die Erfindung ihres Opas hat auch ihr Leben geprägt: „Mein ganzes Leben war ein Spiel“, lacht Frau Hahne. Sie hat ihren Oberpfälzer Opa in bester Erinnerung. Kurz vor dessen Tod 1948 besuchte sie ihn noch einmal in seiner kleinen Wohnung in der Wendl-Dietrich-Straße in München-Neuhausen. Die Stimmung dort beschreibt die Enkelin so, wie man auch das Spiel bezeichnen kann: „Ganz nett“. Mit der Betonung auf dem ersten Wort.
Reitclub Halali e.V. München: Josef Friedrich Schmidt war Mitglied und tatkräftiger Förderer dieses Vereins. In der Zeit zwischen Dezember 1930 - 1937 sogar 2. Präsident.
Sein ältester Sohn Franz (* 1895; † 1978) war ebenfalls im Reitclub Halali Mitglied. Er hatte das Clubleben nach dem 2. Weltkrieg im Herbst 1950 wieder ins Leben gerufen und war 1. Präsident in den Jahren 1950 - 1959.
1937 wurde der langjährige 2. Präsident Josef Friedrich Schmidt aufgrund seiner besonderen Verdienste um den Reitclub zum Ehrenmitglied ernannt. Zu seiner Beerdigung fanden sich an seinem Grabe ein großer Kreis von Halaliern ein.
Geburtshaus von Josef Friedrich Schmidt
Das Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" kennt jeder. Dass der Erfinder ein gebürtiger Amberger ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Doch eines wusste
bisher nicht einmal Stadtarchivar Dr. Johannes Laschinger: Wo steht eigentlich das Geburtshaus von Josef Friedrich Schmidt?
Als Bürgermeisterin Brigitte Netta ihm diese Frage gestellt hatte, dachte Laschinger zuerst: "Das ist relativ unproblematisch." Meldebögen von 1871, dem Jahr von Schmidts Geburt, müssten schnell
Auskunft geben. "Doch das war nicht so." Die erhofften Unterlagen existieren zwar, nicht aber für den gesuchten Namen Schmidt.
Dem Recherche-Rückschlag sollte ein erster Teilerfolg folgen. Die Neue Deutsche Biografie, ein Nachschlagewerk mit Informationen über historische Personen, beinhaltet den Hinweis, dass Schmidts
Vater Friedrich hieß und von 1827 bis 1887 in Amberg lebte. Das jedoch lieferte Laschinger keine neuen Anhaltspunkte, da bekanntlich keine Schmidt-Meldebögen vorliegen. Der Beruf aber brachte
eine neue Spur. Friedrich Schmidt verdiente sein Geld als Geometer, also als Vermessungsbeamter.
"Das war schon mal interessant", sagt der Archiv-Experte, der aber wieder in einer Sackgasse zu stecken schien. Da die Staatsdiener auch im 19. Jahrhundert relativ häufig versetzt wurden, gab es
für sie keine Meldepflicht. Folglich auch nicht für Schmidts Mutter Luise, eine geborene Müller. Doch Johannes Laschinger wollte nicht aufgeben. Vom Vorsatz gepackt, das Geburtshaus-Rätsel
unbedingt lösen zu wollen, suchte er weiter und stieß auf ein Adressbuch von 1898, in dem Königlich-Bayerische Behörden aufgelistet sind.
Dort war zwar ein Eintrag über das heutige Vermessungsamt zu finden, aber der 1887 verstorbene Vater des Spieleerfinders war nicht erwähnt. Dafür half ein städtisches Adressbuch von 1876.
Johannes Laschinger: "Das war der erste wirkliche Aha-Effekt." Auf Seite 48 steht zu lesen, dass ein gewisser Friedrich Schmidt, seines Zeichens Bezirks-Geometer, in der Georgenstraße A 178
wohnt.
Bis über die Jahrhundertwende hinaus war die Stadt in die vier Bezirke A, B, C und D eingeteilt. Zu A gehörten alle Gebäude zwischen Schiffgasse, Malteser und Georgenstraße. Laschinger war kurz
vor dem Ziel. Er musste nur noch eine Übersicht finden, aus der hervorgeht, wann und wie die Nummerierung der Adressen auf das heutige System umgestellt wurde. Der Archivar wusste, dass das in
etwa um 1925 der Fall gewesen sein musste. In der Tat: In einem in diesem Jahr erschienenen sogenannten Nummernschlüssel stand die Übersetzung: Die Georgenstraße A 178 ist die Georgenstraße
63.
Dr. Johannes Laschinger hat mittlerweile dafür gesorgt, dass das Wissen um Josef Friedrich Schmidts Geburtshaus nicht wieder verschwindet: "Wir haben es im Archiv registriert." Schön wäre es, die
Geschichte der Georgenstraße A 178 auch erkennbar zu machen. In Form eines Schildes, versehen mit der bis 1925 gültigen Kennzeichnung, denn: "Es ist sehr schade", sagt der Stadtarchivar und fügt
hinzu: "Es gibt nur noch ganz wenige Häuser, an denen man die alte Nummerierung noch sieht."
Es war es ein langer Weg das Rätsel um das Geburtshaus zu lösen. Einer der es wissen muss, machte es sich zur Aufgabe:
Stadtarchivar Dr. Johannes Laschinger
Copyright © - otv.de
Präsentation des Sonderpostwertzeichens "Mensch ärgere Dich nicht®"
Die Sonderbriefmarke „Mensch ärgere Dich nicht®“ wurde für den Herausgeber am 19. Februar 2010 um 11.00 Uhr inmitten einer Sonderausstellung im Nürnberger Spielzeugmuseum durch den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Herrn Hartmut Koschyk, der Öffentlichkeit vorgestellt. Rote Alben mit Erstdrucken überreichte Herr Koschyk an den OB der Stadt Nürnberg, Herrn Dr. Maly, die Kulturreferentin der Stadt, Frau Prof. Dr. Lehner, an die Enkeltochter des Spieleerfinders Josef Friedrich Schmidt, Frau Anneliese Hahne, sowie an den Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, Herrn Dr. Henkel und den Leiter des Spielzeugmuseums, Herrn Dr. Schwarze.
Copyright © - Hartmut Koschyk - Schloss Goldkronach
Firmengeschichte
Die Firmengeschichte ist in manchen Passagen nicht ganz korrekt. Sie befindet sich durch neue Rechercheergebnisse momentan in einer Überarbeitungs- und Richtigstellungsphase!!!
1908:
Der gebürtige Amberger Josef Friedrich Schmidt lebte ab 17.04.1901 in München. Im Winter 1907/08 erfindet er das Spiel "Mensch ärgere Dich nicht". Der Fierant (Warenhändler) kannte das alte indische Laufspiel "Pachisi" und wahrscheinlich auch dessen englische Weiterentwicklung "Ludo". Von ihnen ließ er sich zu seiner neuen Schöpfung inspirieren. So tüftelte er in Anlehnung dieser 2 Spiele an einer einfacheren Form, ohne die taktischen und strategischen Variationen der Originale. Er kompensierte den Bewegungsdrang seiner Jungen mit einem Laufspiel, das er wohl aus Pappe einer alten Hutschachtel bastelte. Der kreuzförmige Parcours aus vierzig Kreisen war im Uhrzeigersinn mit jeweils vier Spielfiguren zu passieren, bevor sie schließlich in das Ziel im Inneren der Kreuzarme konnten. Über Start und Vorankommen entschieden Würfel-Glück und die Tatsache, dass die Spielfiguren jederzeit und während der gesamten Spieldauer gegnerischen zum "Rauswurf" freigegeben waren. Die jeweils vier Spielfiguren schnitzte er vermutlich aus Holzklötzchen. Anderen Quellen zufolge waren es Zinn-Figuren. Er schaute sich die primitive Zeichnung seines gerade erfundenen "Brett"-Spiels an und sagte: "Mensch ärgere Dich nicht". Dann unterzog er sein Spiel dem Publikumstest, indem er es seiner Frau und seinen drei Söhnen vorstellte. Die waren hellauf begeistert.
1910:
„Mensch ärgere dich nicht“ kommt erstmals auf den Markt, was aber nicht groß interessierte. Es blieb zunächst einmal unbeachtet.
1911:
Gründungsjahr (nach Firmenangaben)
Erste Exemplare aus Schmidt´s Werkstatt waren zunächst nur für den Bekanntenkreis gedacht.
Seine Werkstatt hatte bereits 10 Angestellte.
1912:
Josef Friedrich Schmidt produziert das Spiel in seiner kleinen Werkstatt und gründet sein Unternehmen mit dem Logo JFSM.
1914:
Der erste Weltkrieg bricht aus.
Josef Friedrich Schmidt spendete mit ca. 3000 Exemplaren von der Erstauflage einen Großteil seines Lagerbestandes für die Frontbetreuung und zur Verwendung in Lazaretten. Dadurch konnten sich die verwundeten Soldaten die Langeweile vertreiben.
Selbst in den Schützengräben fand man das Spiel.
Dank dieser Taktik und der darauffolgenden Mundpropaganda startete das Spiel seine Erfolgsgeschichte.
Daraufhin produzierte er in diesem Jahr das Spiel in Serie.
Im Gegensatz zu der österreichischen Variante "Wer wird siegen" war "Mensch ärgere Dich nicht" neutral gehalten und entbehrte aufdringliche Kriegs-Propaganda.
1916:
Gewerbeanmeldung zur Herstellung und Vertrieb von Gesellschaftsspielen am 17.04.1916.
Gegen Ende des 1. Weltkrieges:
Wegen der großen Nachfrage des Spiels musste vorrübergehend eine Lizenz an Spear Spiele in Nürnberg vergeben werden. Diese Firma produzierte dann im Auftrag von Josef Friedrich Schmidt das Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" mit dem Zusatzvermerk "Mit Genehmigung von Jos. Friedrich Schmidt München". Dadurch konnte die hohe Nachfrage des Spiels besser bewältigt werden. Diese Zusammenarbeit bestand bis ca. 1921/22. In dieser Zeit kamen dann auch die ersten Ausgaben mit doppelseitigen Spielplänen der Firma von Josef Friedrich Schmidt auf den Markt.
1919:
Am 01.04.1919 verlegte Josef Friedrich Schmidt die Herstellung in die Blütenstraße 21/0 in München.
Die Firma wurde am 28.06.1919 in "Josef Friedrich Schmidt" umbenannt.
1920:
Das Spiel hat sich bereits eine Millionen Mal verkauft.
1936:
Sein Sohn Franz macht sich selbständig und gründet in Nürnberg die Spielefirma Franz Schmidt Nürnberg mit dem Logo FSN.
Zur Abrundung seines Sortiments und um die Firma seines Vaters (J.F.S.M.) in München zu entlasten, übernahm Franz dazu
die meisten Spiel-Produkte seines Vaters, ausgenommen die Erfolgstitel „Mensch ärgere Dich nicht“, „Das Lustige Topfspiel“, das „Spiele-Magazin Nr. 14“ und die „Kaleidofixe“.
Beide Firmen arbeiteten von Anfang an eng zusammen, wie ein Brief von J. F. Schmidt vom 2. Januar 1936 an seine Kunden belegt.
1943:
Im Zuge einsetzender Luftangriffe auf Nürnberg wurde Vilshofen zum Ausweichsitz der Firma von Franz Schmidt (FSN).
Von einer normalen Produktion am neuen Standort konnte allerdings nicht die Rede sein.
Der Handel wurde mit den Lagerbeständen, zum Teil in Form von Notlösungen beliefert.
1944:
Totalschaden der Firma von Franz Schmidt (FSN) in Nürnberg durch einen Fliegerangriff.
1948:
In Folge des Krieges und entsprechender Zerstörungen erfolgte schließlich der Neuaufbau und die Verlegung der Firma (FSN) nach München, wo Vater und Sohn kurze Zeit gemeinsam produzierten.
Das Logo war zunächst "Verlag Franz Schmidt München 13". Kurz darauf ersetzte er in München bald sein altes Logo "FSN" durch das sogenannte Zwiebeltürme-Logo. Es zeigt die Türme der Münchner Marienkirche über dem Schriftzug "Spiele Schmidt". Dieses Logo wurde bis ca. 1970 verwendet.
„Meine Spielefabrik in Nürnberg... wurde infolge eines Fliegerangriffes schwer beschädigt.
Am 1.10.48 war der Wiederaufbau in München, Heßstr. 74/76 soweit wieder durchgeführt, daß der Betrieb teilweise wieder arbeiten
konnte.
Seit Ende August 1949 ist nunmehr das gesamte Anwesen wieder in Ordnung und konnte die Tagesproduktion wie 1939 wieder erreicht werden. Ich bin nunmehr
bemüht, durch den weiteren inneren Ausbau meines Betriebes den Ansprüchen meiner Kundschaft vollauf Rechnung zu tragen.“
Ihr Franz Schmidt
(Originaltext von Franz Schmidt, dem Schmidt Spiele - Unternehmer, anlässlich der Wiedereröffnung seines Betriebes nach dem Krieg in der Heßstraße
74-76.)
Für 20 Jahre wurden an diesem Firmenstandort die bekannten Gesellschaftsspiele produziert.
Die zwei Firmen von Vater und Sohn wurden wieder als eigenständige Betriebe aufgebaut.
Nach dem Tod des Vaters führen erst dessen zweite Frau, Else Maria (geborene Deffner, 1886-1958) und dann die Tochter Marta die Firma JFSM weiter.
1950er Jahre
Die Franz Schmidt Spiele-Fabrik hatte in den 1950er Jahren ihren Firmensitz in der Heßstraße 74/76, München 13.
Dort liefen die Geschäfte lange sehr stabil. Darum gibt es auch bis 1970 kaum nennenswerte Veränderungen der Firma zu berichten.
1970:
Fusion beider Firmen zu "Schmidt Spiel + Freizeit GmbH". Neuer Firmensitz wurde Eching bei München.
Aus Platzgründen wurde die Produktion in ein neu erworbenes Firmengebäude in der Taunusstrasse 23, München 13 verlegt.
Enkelin Anneliese (geb. 1937) war nun Prokuristin der Firma (1970-1997).
Auch Ehemann Dieter Hahne (*09.10.1927 - †26.04.2019) war in dem Familienunternehmen und in der Spielzeugbranche tätig. Er war von 1970 bis 1997 Geschäftsführer. Außerdem von 1973 bis 2019
Mitglied des Aufsichtsrats (ab 1998 Ehrenmitglied auf Lebenszeit) der Spielwarenmesse Nürnberg eG und von 1988 bis 1998 deren Vorsitzender.
Zudem wurde bei der Fusion Jürgen Stöhr als Nachfahre aus der Josef Friedrich Schmidt Linie geschäftsführender Gesellschafter. Unter seiner Ägide als Geschäftsführer für Produktentwicklung,
Marketing und Vertrieb wurde 1972 das heute noch bekannte Spiel „Kniffel“ als erstes Produkt in Eching entwickelt und sehr erfolgreich auf dem Spielemarkt platziert.
1970er Jahre:
Das Firmen-Archiv wurde in den 1970er Jahren durch einen Brand vernichtet.
1997:
Durch diverse fragwürdige und spekulative Produktentwicklungen (z.B. „POG“) und Geschäfte (z.B. die teilweise Übernahme der Marke „Schildkröt") von Jürgen Stöhr ging die Firma in Konkurs. Die Marke „Schmidt Spiele", den Firmenmantel, sowie die Rechte an den beiden Top-Produkten „Mensch ärgere Dich nicht“ und „Kniffel“ erwarb die Blatz-Unternehmensgruppe und fasste schließlich alle seine Spiele-Aktivitäten (wie Blatz, Sala usw.) darin zusammen, so dass jetzt die Firma Schmidt mit dem bekannten neuen Logo in Berlin sitzt.
2017:
Im Januar 2017 gab Schmidt Spiele eine strategische Partnerschaft mit dem Spielzeughersteller Schleich bekannt, um gemeinsam Puzzle mit beigelegten Tierfiguren herzustellen und zu vertreiben. Im Dezember 2017 übernahm Schmidt Spiele den insolventen Spielwarenhersteller Selecta Spielzeug und führt seitdem dessen Produkte als Marke Selecta weiter.
Der Verlag vertrieb zudem über mehrere Jahre auch die Brettspiele des Hans im Glück Verlags mit Spielen wie Thurn und Taxis, Dominion und Carcassonne.
2018:
Im Juli 2018 gaben beide Verlage bekannt, diese Zusammenarbeit nicht mehr weiterzuführen.
(Quelle: Zum Teil persönlich von Josef Friedrich Schmidt Nachfahren erhalten.)
Firmengebäude von den Spielefabriken Josef Friedrich Schmidt und Franz Schmidt:
Anfang der Herstellung von "Mensch ärgere Dich nicht®"
Bis zur Gründung des Unternehmens existierte noch kein Logo.
ab 1912
Unternehmensgründung mit dem Logo J.F.S.M.
ab den 1920er Jahren
Firmenbezeichnung "J. F. Schmidt, München"
Dieses Logo konnte man zu dieser Zeit bei einem "Schwarzer Peter" Kartenspiel auf der Rückseite der Spielkarten finden.
ab 1936
Franz Schmidt Nürnberg (Sohn von Josef Friedrich Schmidt) mit dem Logo FSN
ab 1948
Todesjahr von Josef Friedrich Schmidt. Verlegung der Firma von Franz Schmidt nach Eching bei München. Zunächst mit Schriftzug "Verlag Franz Schmidt München 13"
Ende 1950er Jahre
"Würfellogo" mit "J.F.S."
bis ca. 1970
Spiele-Schmidt mit den 2 Zwiebeltürmen
ebenso aus dieser Zeit - GUTES SPIELZEUG AUS MÜNCHEN
ab 1970
Fusion beider Firmen zu "Schmidt Spiel + Freizeit GmbH"
ab ca. 1973
Logo mit dem langen, vierfarbigen, zum "S" geschwungenen Band
ab 1975
Das "S" wird kleiner. Darunter der Schriftzug "Schmidt Spiele", oder "Schmidt International"
Als der Firmensitz in Eching war, wurden die Logos unter anderem auch mit den speziellen Schriftzügen "Schmidt Puzzle", "Schmidt France (Frankreich)" und "Schmidt Spill (Norwegen)" gedruckt.
ab 1997
Konkurs der Firma. Die Blatz-Gruppe erwarb den Namen und Firmenmantel
ab 2001
Im "S-Logo" wurde "Schmidt Spiele" auf "Schmidt" reduziert und es entfiel der Zusatz "Spiel + Freizeit"
Spielidee:
Entstehung: Im Winter 1907 für seine drei kleinen Söhne.
Wo: Im Hackenviertel, das in der Altstadt von München liegt.
Josef Friedrich Schmidt wohnte dort vom 01.05.1907 bis 20.05.1909.
Hier erfand er im Winter 1907/08 das Spiel „Mensch ärgere Dich nicht“.
Die Herzog-Wilhelm-Straße läuft parallel zur Sonnenstraße. Sie ist Teil der Altstadterweiterung auf der ehemaligen Stadtbefestigung in der Münchner Altstadt. Sie
beginnt im Norden als Gasse an der Neuhauser Straße und verläuft in südwestliche Richtung bis zum Sendlinger-Tor-Platz. Der Münchner Stadtbezirk 1 Altstadt-Lehel setzt sich zusammen aus der
historischen Altstadt mit den Stadtbezirksteilen Graggenau, Angerviertel, Hackenviertel, Kreuzviertel, aus der "ältesten Vorstadt" Münchens, dem Lehel und dem südlichen Teil des Englischen
Gartens.
Am Anfang:
Schon die Erstausgabe war in dem roten Karton mit der geschwungenen weißen Schrift und dem Abbild eines sich über dem Spielfeld ärgernden Mannes
verpackt.
Das Spiel war anfangs nur für 4 Spieler konzipiert und der Spielplan einseitig.
Der gelbliche Plan war schwarz gerahmt und waagerecht gefaltet.
Die kreisrunden Sprungfelder waren vorrangig weiß und an den Eckpunkten und den Kreuzarmen farbig.
Anfangs wurden die Farben im Uhrzeigersinn folglich angeordnet: Grün, Schwarz, Gelb und Rot.
Das Spielmaterial bestand aus je 4 Spielfiguren einer Farbe. ( "Halmakegel", "Püppchen", süddeutsch "Männchen", norddeutsch und seit den 1970er Jahren eingebürgert "Pöppel"). Außerdem gab es einen Holzwürfel und vier "Papp-Würfelbecher" in den vier Farben.
Schon um 1920 änderte sich dann die Farbreihenfolge. Sie war nun Schwarz, Gelb, Grün und Rot.
In einer zweiten Auflage wurde auf einen "Papp-Würfelbecher" reduziert. Die Spielanleitung wurde nicht mehr beigelegt, sondern leicht verändert und in den Karton-Deckel eingeklebt.
Bei beiden Ausgaben fehlt jegliche Firmenangabe. Auf dem Karton steht nur "D.R.G.M." (Deutsches Reichsgebrauchsmuster) in weißer Schrift.
1920er Jahre:
Nach dem ersten Weltkrieg tauchten auch Exemplare von J. W. Spear & Söhne aus Nürnberg-Doos auf. Sie wurden genau wie das Original gefertigt. Auf dem Titelbild wurde rechts unten der Schriftzug "Verlag von J. W. Spear & Söhne, Nürnberg-Doos." und eine Artikelnummer aufgedruckt. Direkt darunter ist aber zusätzlich ein Genehmigungsvermerk "Mit Genehmigung von Jos. Friedrich Schmidt, München." gedruckt. Diese Exemplare wurden wegen der großen Nachfrage des Spiels im Auftrag von Josef Friedrich Schmidt gefertigt. Dafür vergab er vorübergehend eine Lizenz an Spear Spiele in Nürnberg. Diese Zusammenarbeit bestand bis ca. 1921/22. In dieser Zeit kamen dann auch die ersten Ausgaben mit doppelseitigen Spielplänen der Firma von Josef Friedrich Schmidt.
Anfang der 1920er Jahre gab es auch Exemplare, die links unten die Bezeichnung "D.R.G.M. D.R.W.Z." hatten. Die beiden Kürzel standen aber nicht untereinander, sondern nebeneinander. Zudem war rechts unten die Bezeichnung "J. F. Schmidt, München". Diese Angaben waren alle in weißer Schrift gehalten.
Bis etwa 1925 gab es aber auch Ausgaben, die 4 Pappwürfelbecher enthielten. Diese waren aber nicht mehr in den vier Farben, sondern waren alle identisch. Außerdem hatten manche Ausgaben Pöppel aus Galalith und enthielten Beinwürfel. Allerdings wurden von der Firma Schmidt wohl die Würfel fälschlicherweise als Beinwürfel betitelt. Die in den alten Ausgaben bekannten bräunlichen Würfel sind wohl eher aus der Tagua Nuss hergestellt worden.
Der dunkelrote Karton veränderte sich später dann von länglich-schmalen zu kürzeren Formen.
Ältere Exemplare ohne Firmenangabe tragen immer noch links unten in weißer Schrift die Bezeichnung "D.R.G.M." (Deutsches Reichsgebrauchsmuster), dann darunter auch "D.R.W.Z." (Deutsches-Reichs-Waren-Zeichen), so wie rechts in schwarzer Schrift als Firmenbezeichnung
"J. F. Schmidt, München".
Wohl um die Mitte des Jahrzehnts sind die Abkürzungen "D.R.G.M." und "D.R.W.Z." untereinander kursiv und in schwarz auf der linken Seite gedruckt. Rechts steht nach wie vor "J. F. Schmidt, München".
Zusätzlich erscheinen links oben "Artikelnummern" wie z. B. "No. 2", oder hinter dem Schriftzug "J.
F. Schmidt, München" auf der rechten Seite steht noch "II N.W.", "N.W. 18" oder "13".
Ausgaben von 1928/29 sind dagegen auf der linken Seite in schwarzer kursiver Schrift mit "Gesetzlich geschützt" und rechts mit der Abkürzung "J.F.S.M." gekennzeichnet.
Außerdem weist jetzt auch eine kaum sichtbare Kennnummer (z. B. "S 29") unter dem auf dem Deckel abgebildeten Spielfeld auf das Herstellungsjahr hin.
Es erschienen nun auch Ausgaben, die mit Spielplänen auf beiden Seiten ausgestattet wurden. Die eine Seite war für 4 Personen und die andere Seite für 6 Personen gedacht.
Bei dem 6-Personen-Spielplan gibt es aber Unterschiede. Manche Ausgaben haben eine kleine Runde mit 48 Feldern und andere eine große Runde mit 60 Feldern. Zudem existieren beim 6-Personen-Spielplan unterschiedliche Übergänge beim Zieleinlauf. In einer der älteren Ausgaben gibt es einen seitlichen Einstieg ins Ziel, der normalerweise wie im 4-Personen-Spielplan senkrecht erfolgt. Und es gibt einen 6-Personen-Spielplan, bei dem die Startfelder in den Ecken nach innen eingeschoben sind. Außerdem gibt es bei einem quadratischen Schachtelformat aus den 1920er Jahren die Besonderheit, dass von zwei Farben die Startfelder in den Ecken jeweils im Viertelkreis nebeneinander lagen.
Die überwiegend zweiseitigen Spielpläne (für 4 bzw. 6 Spieler) variieren wegen den mittlerweile verschiedenen Kartons in ihrer Größe und sind meist einmal mittig quer gefaltet.
Im Zentrum des Kreuzes steht "D.R.G.M.", unten rechts "J. F. Schmidt, München" bzw. "J.F.S.M.". Ende der 1920er Jahre kommt auch auf dem Spielplan mit "C 29" eine Kennziffer hinzu.
Die vier Worte "Mensch ärgere Dich nicht" sind in Schreibschrift symmetrisch um das Kreuz gruppiert. Bei Ausgaben von 1928 fehlen sie allerdings oft ganz.
Bei den großen Ausgaben mit der Artikelnummer "1H" war nun ein "Leder-Würfelbecher" im Spiel dabei.
Die vier Farben Schwarz, Gelb, Grün und Rot sind von oben links
beginnend im Uhrzeigersinn angeordnet.
1929 ändert sich die Reihenfolge zu Gelb, Grün, Rot und Schwarz.
Vermutlich Mitte der 1920er Jahre erschien von J. F. Schmidt eine eigene Nachahmung mit dem Titel "Mensch ärgere mich nicht".
J. F. Schmidt versuchte wohl mit dieser Variante an seinem eigenen Erfolg anzuknüpfen.
Das kleeblatt- (für 4 Personen) bzw. das blumenförmig (für sechs Personen) angelegte Laufspiel wurde mit jeweils nur einer Spielfigur gespielt.
Das Deckelbild der Schachtel war - konträr zu "Mensch ärgere Dich nicht" in Blau und Grün gehalten. Die Titelschrift war leuchtend Gelb und mit vierblättrigen Kleeblättern umrahmt.
Um 1930 herum nahm er es jedoch wieder vom Markt, wie eine seiner Spiele-Sammlungen belegt.
Etwa 1923 wurde das Spiel von "Hausemann & Hötte" vom deutschen Verlag "Spear (J. W. Spear, Nürnberg-Doos)" auch in die Niederlande importiert.
Bei den ersten Versionen fehlte dort noch das Ausrufezeichen nach dem Titelschriftzug. Dies wird durch einen Punkt ersetzt. Außerdem hieß es nicht wie in der deutschen Ausgabe "Mensch ärgere Dich nicht", sondern "Mensch erger je niet" und auf den Spieleanleitungen steht der Vermerk "von J. W. Spear & Söhne, Nürnberg-Doos". Erst ca. 1926 kommt auch bei den holländischen Ausgaben das Ausrufezeichen nach dem Titelschriftzug zum Einsatz.
1930er Jahre:
Anfang der 1930er Jahre erschien erstmals der schwarze Balken mit dem grünen Schriftzug "Das beliebte Original-Spiel" auf der
Schachtel.
Äußerst selten aus der Zeit ist die Variante "Das überall bekannte Spiel". Dies war möglicherweise ein Prototyp.
Auch "Würfelspiel für Groß und Klein" auf einer nur aufgeklebten schwarzen Banderole belegt die Titelsuche.
Ende der 1930er Jahre wird auf eine kurz beschränkte Zeit die bisher gewohnte Titelfigur durch eine seltene Variante abgelöst.
Auch die quadratische Feldpostausgabe von 1939 zierte dieses Konterfei des über dem Spielbrett ärgernden Mannes. Der mit dunklem Anzug und roter Krawatte gekleidete Herr ist nun blond. Das Haar fällt nicht mehr seitlich gescheitelt über die Stirn, sondern ist zurückgekämmt, so dass eine hohe Stirn und Geheimratsecken sichtbar werden. Seine Gesichtszüge sind gegenüber der früheren und auch wieder späteren Variante detaillierter und plastischer (z. B. gerötete Wangen) gezeichnet.
Die Spielpläne (meist zweiseitig) sind quer, nun mitunter auch nicht mittig, sondern asymmetrisch und auch mehrfach gefaltet. In das Zentrum des Kreuzes ist "Gesetzlich geschützt" gedruckt. Rechts unten ist die Verlags-Abkürzung "J.F.S.M." und links unten das Kürzel aus einem Großbuchstaben und einer Zahl (z. B. K 31) zu sehen. Die Zahl deutet auf das Herstellungsjahr hin.
Die Verteilung der Farben bleibt auch innerhalb des Jahrzehnts dem Uhrzeiger folgend bei Gelb, Grün, Rot und Schwarz.
1934 erhielt der niederländische Verlag "Hausemann & Hötte" eine Lizenz, um das Spiel selbst zu vertreiben zu können.
Vermutlich verschwanden zu dem Zeitpunkt dann auch die Kürzel "D.R.G.M." und "D.R.W.Z." bei den holländischen
Ausgaben.
1940er Jahre:
In den 1940er Jahren stellten die "Zonen"- und ab 1949 dann auch die "DDR-Ausgaben" die größten Neuerungen dar.
Der Westberliner Verlag "Der Spielkasten" (Inhaber: Paul Schmidt, Berlin Schöneberg) durfte Ende der 1940er Jahre das beliebte Spiel originalgetreu als Lizenzausgabe im Programm führen.
Auf dem eher orangefarbigen Karton steht "Ostzonen-Ausgabe" - "Gesetzlich geschützt" - "Lizenzherstellung: Der Spielkasten, Berlin" und "J.F.S.M.".
Auf dem Spielplan heißt es in der Mitte dagegen "gesetzl.(lich) geschützt, Int.(ernational) reg.(istriert), Jos.(ef) Friedr.(ich) Schmidt, München 13". Bisweilen auch unten links mit z. B. "K 48" und rechts unten mit "J.F.S.M." ergänzt.
Nach Gründung der DDR sind zudem Verweise auf den Lizenzträger Arthur Henning zugefügt, der für Ausgaben (Gebiet der DDR) zeichnete. Sie haben auf der Oberseite des Deckels vom Karton den Schriftzug "Ausgabe für das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik". Ebenso ist er als Lizenzhersteller "Arthur Henning, Inhaber Curt Matthes Leipzig C 1" (Peterstraße) auf dem Karton benannt.
Spielplan und -regeln verweisen auf das "Copyright by Jos. Friedr. Schmidt, München 13".
Bei der Spielregel ist obligatorisch auch der Hinweis, dass dieses Spiel nur für das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik bestimmt sei und nicht nach der Bundesrepublik ausgeführt werden dürfe.
Bei Ostzonen- und DDR-Ausgaben sind auffälliger Weise die Spielpläne senkrecht und mittig gefaltetem Spielplan versehen.
Die Farbreihenfolge ist Gelb, Rot, Blau (anstelle von Grün) und Schwarz.
Bald nach Endes des Krieges erscheint unter "Copyright by J. F. Schmidt, München" auch die amerikanische Fassung "Take it easy" mit dem Verweis "Made in U.S. Zone, Germany" unter den englischsprachigen Spielregeln in der Deckelinnenseite. Erste Exemplare scheinen "noch aus der Not" geboren, da sie einseitige Spielpläne von 1943 enthalten. Spätere sind mit den üblichen zweiseitigen Spielplänen ausgestattet, haben einen Würfelbecher und zweisprachige Spielregeln. Noch Anfang der 1950er Jahre ist das "Made in U.S. Zone, Germany" zu finden, obwohl es die Zonen schon einige Jahre nicht mehr gab.
Ebenso kamen auch französische Ausgaben mit dem Titel "Tén fais pas" auf dem Markt.
Auf den Spielregeln ist der Verweis "Deposée. Internat. reg. Copyright by Jos. Fried. Schmidt, München 13" zu finden.
1950er Jahre:
Anfang der 1950er Jahre ist die nahezu nur halb so große, quadratische Reiseausgabe "Das Original-Spiel" mit vierfach gefaltetem Spielplan die
"Neuheit" des Jahrzehnts. Neu war der quadratische Karton mit dem Holzkreuz allerdings nicht. Zu Ostern 1940 wurde er mit Osterkarte als Feldpostausgabe verschickt. Bei den Ausgaben der 1950er
Jahre ist der Spielplan häufiger einseitig. Bei zweiseitigen Exemplaren (z. B. Nr. 3L, 1952 und 1954) fällt auf, dass auf dem Spielplan "Lila" und bei den Figuren
"Rosa" ersetzt wurde.
Karton und Spielplan sind nun mit "Gesetzlich geschützt - Internat. reg." sowie "Copyright by J.F.S.M." gekennzeichnet. Das Design wird trotz unterschiedlicher Formate aber beibehalten. Die Ausgaben "Nr. 3L" von 1953 und 1954 greifen allerdings mit bunten
Spielfiguren auf dem Deckelrand dem Aussehen der 1960er Jahre voraus. Ende der 1950er Jahre taucht auch das "Würfellogo" auf.
Während Werbeanzeigen für das Spiel bis dato scheinbar nicht nötig waren, ergreift nun auch die Spielefabrik Josef Friedrich Schmidt, München 13, Blütenstraße 21, in der Wirtschaftswunder-Zeit zu Werbemaßnahmen. So wird 1950 zu den Messen in Leipzig, Frankfurt/Main und Nürnberg geworben: "Verlangen Sie stets ´Mensch ärgere Dich nicht´. Weisen Sie Nachahmungen zurück. Das Spiel ist in jeder Menge lieferbar." Impliziert ist hier, dass es mittlerweile eine Fülle an Plagiaten und Nachahmungen gab, mit denen man bereits seit den 1920er Jahren vergeblich versucht hatte, an den großen Erfolg des Originals anzuknüpfen.
Auch italienische Ausgaben sind bekannt. Ein Spieleverlag aus Mailand/Italien brachte solche Exemplare heraus. Sie stammen aus den 1950er Jahren und tragen die Titel "Non ti arrabbiare!!" oder "Non t'arrabbiare!". Auf der Spielanleitung ist mit "IND. GRAF. B. VIAPPIANI, MILANO" vermutlich der Hersteller gemeint. Zudem ist auch der Hinweis "Copyright by Jos. Friedr. Schmidt München" vermerkt.
1960er Jahre:
Wie schon Anfang der 1950er Jahre einmal vorweggenommen, sind die Kartonseiten in den 1960er Jahren mit Spielfiguren und Würfeln bedruckt.
Im Unterschied zu der Ausgabe von 1954 ist auf dem Deckel nun rechts neben "Copyright J.F.S.M." das gegen Ende der 1950er Jahre eingeführte, erste
Firmenlogo Schmidts zu finden. Es zeigt einen Würfel mit den Buchstaben "J.F.S." auf den Außenseiten.
Die kegelförmigen Spielfiguren sind Anfang der 1960er Jahre noch aus Holz gefertigt. 1964 vollzieht sich der Übergang zu Kunststoff.
Auch der Karton ist nun mit einem weißen, geriffelten Kunststoff-Inlett ausgestattet.
Die Spielpläne unterliegen keiner großen Veränderung. In der Mitte des Jahrzehnts ist die Firmenbezeichnung "J.F.S.M." rechts unten um "Made in Germany" erweitert. Kurz darauf fehlen auch die Kürzel auf dem Karton und Spielplan, die seit den späten 1920er Jahren einen Hinweis auf das Herstellungsjahr gegeben hatten.
Die Anfang des Jahrzehnts beigelegten "Preisrätsel" sind wie vor über 30 Jahren mit einem Hauptpreis von 100 DM dotiert. Aus vorgegebenen Silben sind 18 Wörter zu bilden und untereinander zu setzen. Deren Anfangs- und Endbuchstaben ergeben von oben nach unten bzw. umgekehrt gelesen, als Lösung "eine Werbung für mein beliebtes Original-Spiel". Bei der Ausgabe 3 L von 1962 lautete die Botschaft "Hat einer Langeweile, schenk ihm ´Mensch ärgere Dich nicht´ in Eile". Werbestrategisch konsequent ist der Zusatz "Die Auflösung muß auf obigem Original-Preisrätsel erfolgen".
Zusätzlich sind den Spielen auch Werbe-Prospekte zu Produkten von Sohn Franz Schmidt beigelegt.
1970er Jahre:
Anfang der 1970er Jahre erscheint auf den Kartons und Spielplänen die Firmenbezeichnung "Schmidt Spiel + Freizeit GmbH". Um 1973 kommt dann das Logo mit dem langen, vierfarbigen, zum "S" geschwungenen Band. Im Jahr 1975 wird es dann zu dem bis heute gebrauchten kleineren "S". Darunter ist der Schriftzug "Schmidt Spiele".
Nun ist auch eine Altersempfehlung "ab 4 Jahren" bzw. "Alter 4-99" gegeben. Manchmal ergänzt um das Zeichen aus drei Balken, das ein Kind mit erhobenen Armen symbolisiert und mit "Gutes Spielzeug aus München" tituliert ist.
Rechts neben dem langen Logo gibt es verschiedene neue Werbesprüche:
Um die Mitte des Jahrzehnts verschwinden die Spielfiguren auf dem Rand des Kartons wieder.
Ab ca. 1976 wird auch die Titelfigur "modernisiert". Der Herr trägt nun eine rot-weiß gestreifte Krawatte und sein Haar ist nun schwarz und zeitgemäß frisiert.
Die herabfallenden Spielfiguren sind in der Form ebenfalls verändert.
Mitte/Ende der 1970er Jahre wurde mit dem "Pop-o-Matic" eine neue Variante vom Spiel eingeführt. Der
eigentliche Würfel wurde dabei von einem "Pop-o-Matic-Würfelmechanismus" mittig auf dem Spielbrett ersetzt. Der Würfel befindet sich
in einer Halbkugel aus Kunststoff und wird durch Drücken der Halbkugel in Bewegung versetzt.
1980er und 90er Jahre:
In den 1980er Jahren erfuhr die Titelfigur nochmals eine Veränderung. Der bis dahin übliche, gewellte Rand wird durch einfache Linien ersetzt.
1987 erschien die Jubiläumsausgabe "75 Jahre" mit Holzfiguren und Würfel, die auch auf dem Karton abgebildet sind.
Die Verteilung der Farben auf dem Spielplan ist wie auch bei zeitlich nahestehenden Ausgaben von links oben beginnend und im Uhrzeigersinn laufend auf Schwarz, Gelb, Grün und Rot geändert.
Die 1980er und 1990er Jahre sind vor allem durch immer wieder neue Varianten geprägt.
Beispiele dafür sind das "Kunststoff-Reisespiel (Art.Nr.: 601 1006)", eine "Ausgabe mit puzzleartig zusammensetzbarem Spielplan (Art.Nr.: 1006)", als "Aufklappbarer Würfel (Art.Nr.: 45000)" und "Das Riesen-Boden-Spiel (Art.Nr.: 1005)".
Seither:
Nach Übernahme der Schmidt Spiel + Freizeit GmbH durch die Blatz-Gruppe erschien das "beliebte Original-Spiel" im alten Markenstil, jedoch in manch neuer Verpackungsidee.
Kurzzeitig unter dem Namen und Logo von Blatz mit dem bunten Papagei.
Kurz darauf wurde aber wieder das bekannte "S-Logo" von "Schmidt Spiele" verwendet. Außerdem wurde die Angabe "Schmidt Spiel + Freizeit GmbH", Berlin (Ballinstraße 16, 12359) hinzugefügt.
Mitte der 2000er Jahre wurde schließlich im S-Logo die Angabe von "Schmidt Spiele" auf "Schmidt" reduziert und es entfiel der Zusatz "Spiel + Freizeit".
2006 wurde von Aldi nochmals eine blaue Ausgabe unter dem "Blatz-Logo vertrieben.
"Vom beliebten Original-Spiel" hieß es bei einigen neuen Spielideen aus dem Jahre 1999. Bis auf den Markennamen und die Anlehnung an das bekannte Design haben das Knobel- und Kartenspiel allerdings wenig mit dem Original zu tun.
Seit Anfang der 2000er Jahre war das Spiel auch virtuell und online verfügbar. Die "Mensch ärgere Dich nicht"-App war zwischenzeitlich eine der meistverkauften Anwendungen.
Auch noch heute werden jährlich rund 400.000 Exemplare des Spiels verkauft. Ebenso kommen noch immer neue Varianten auf den Markt.
Unter anderem erschien zum "100 Jahre" Jubiläum die edle Gold-Edition mit Holzfiguren und goldenem Würfel.
Für Nostalgiker kam ein Phantasie-Remake in abgenutzter Optik und nachempfundenen Holzmaterial von 1920 heraus.
Die Kleinen können mit Disney-Charakteren (z. B. Cars und Tinkerball) spielen.
Für Senioren ist dagegen die "Classic Line" mit extra großen Spielfiguren aus Holz gedacht.
In der guten alten Tradition und im Design von "Mensch ärgere Dich nicht" ist "Mauerhüpfer" angelegt.
Im Jahr 2000 kam die Variante "Das 3-Dreh Spiel (Art.Nr.: 49056)" heraus.
Da sich die Spielidee nicht schützen lässt, gibt es weltweit eine Unzahl an Spielen, die sich an die Idee und der Optik von "Mensch ärgere Dich nicht" anlehnen.
Der Titel "Mensch ärgere Dich nicht" und die unverwechselbare Grafik der roten Packung und des Spielplans sind jedoch geschützt.
Der Spielplan
Spielfeld-Einzelheiten (Erklärung)
Es kam im Netz schon öfter die Frage auf, was für eine Bedeutung bestimmte Einzelheiten auf dem Spielfeld haben.
Darum habe ich versucht, es einmal grafisch verständlich darzustellen.
Spielfelder und ihre Unterschiede
Es gibt Spielpläne, die für 4 aber auch für bis zu 6 Personen gedacht sind.
Wie beim 4-Personen-Spielplan, gibt es auch beim 6-Personen-Spielplan Unterschiede.
4-Personen-Spielplan
Hier gibt es 2 verschiedene Ausführungen des Spielkreuzes. Einmal in rechtwinkliger Anordnung und dann noch eine besondere Form, die an ein "Eisernes Kreuz"
erinnert. Die Runde ist mit 40 Feldern aber bei beiden Spielplänen identisch.
Es gibt aber auch noch eine Ausführung für Kinder. Hier hat die Runde nur 32 Felder. Außerdem bestehen die Bahnhöfe und Endkreise bei jeder Spielfarbe nur aus drei Kreisen.
Runde mit 40 Feldern:
Runde mit 32 Feldern:
6-Personen-Spielplan
Manche Spielpläne haben eine kleine Runde mit 48 Feldern, andere eine große Runde mit 60 Feldern und es gibt sogar Spielpläne mit nur 42 Feldern.
Zudem existieren beim 6-Personen-Spielplan unterschiedliche Übergänge beim Zieleinlauf. In einer der älteren Ausgaben gibt es einen seitlichen Einstieg ins Ziel, der normalerweise wie im 4-Personen-Spielplan senkrecht zu den Endkreisen erfolgt. Die Anfangskreise dieser Variante sind in einer Line zu den Endkreisen platziert.
Außerdem wurde ein 6-Personen-Spielplan entworfen und gedruckt, bei dem die Bahnhöfe (B) mit ihren Eckkreisen, die normalerweise in den Spielplanecken stehen, nach innen eingeschoben sind.
Darüber hinaus gibt es bei einem quadratischen Schachtelformat aus den 1920er Jahren die Besonderheit, dass von zwei Farben die Bahnhöfe (B) mit ihren Eckkreisen jeweils von zwei Farben in den Spielplanecken kreisförmig aneinander gereiht sind. Mit 42 Feldern besitzt es auch die kleinste
bekannte Runde für 6 Personen.
Kleine Runde mit 48 Feldern:
Große Runde mit 60 Feldern:
Kleinste bekannte Runde mit 42 Feldern:
Ursprung des Spiels
"Mensch ärgere Dich nicht" gehört zu den sogenannten Laufspielen. Die Grundidee dieses Spiels reicht bis nach Indien ins 6. Jahrhundert zurück. Das indische
Nationalspiel, es wird dort auch als "Pachisi" bezeichnet, gilt als die wichtigste Urform der Laufspiele. "Pachisi“ wird in Indien und in weiteren Ländern im Südosten Asiens wie Sri Lanka,
Myanmar und Malaysia bis heute gespielt. Auch im arabischen Raum ist es unter dem Namen Parchis seit Jahrhunderten beliebt.
Die Mauren brachten es im frühen Mittelalter über Spanien nach Europa.
Über England, wo das Spiel „Ludo“ heißt, fand es
schließlich seinen Weg nach Deutschland.
Man berichtete, dass in den Palästen der Herrscher riesige Spielpläne in Marmor ausgelegt seien, auf denen mit Menschen als lebende Figuren gespielt wurde.
In der heutigen Zeit sind die kreuzförmigen Spielbahnen auf Stoff gemalt, oder prächtig gestickt und mit Perlen verziert. Jeder Kreuzarm ist unterteilt in drei Bahnen. Einer Mittelbahn und zwei Außenbahnen.
Die heutigen Stoffspiele haben den Vorteil, dass sie leicht transportiert werden können. Einfach schnell ausrollen und das Spiel kann beginnen.
Als Würfel verwendet man den bekannten sechsseitigen Würfel oder Holzstäbchen, deren vier Seiten markiert sind.
Früher verwendete man sechs Kaurischnecken als Würfel. Nach dem Wurf zählte man die oben liegenden Öffnungen.
War keine Öffnung zu sehen, so hat man einen Pachisi geworfen. Pachisi ist das hinduistische Wort für 25. Dies war also der beste Wurf und zählte 25 Punkte.
Das Spiel wird, wie auch "Mensch ärgere Dich nicht", mit je vier Figuren gespielt. Ausgangs- und Zielpunkt des "Pachisi" ist die Mitte des Kreuzes. Die Figuren müssen über eine Mittelbahn ziehen und dann über die Außenbahnen zurück ins Mittelfeld.
Auf den Bahnen sind bestimmte Felder (Festungen) gekennzeichnet. In/auf diesen Festungen darf ein Stein nicht geschlagen werden. Sind zwei Figuren einer Farbe auf demselben Feld, bilden sie eine Blockade. Nur eine "Doppelfigur" kann diese Blockade schlagen.
Stehen mehrere Figuren einer Farbe auf einem Feld, dürfen diese Figuren auch gemeinsam gezogen werden. Ebenso kann auch auf einem Würfelwurf verzichtet werden. Mit diesen Spielvarianten ist man bei Pachisi nicht nur auf das Würfelglück angewiesen, man kann auch mit Strategie zum Ziel kommen.
Im 19. Jahrhundert wurde "Pachisi" mit einigen Varianten im westlichen Kulturraum populär.
Wenn man eine ältere Ausgabe von "Mensch ärgere Dich nicht" besitzt, findet man bis etwa 1965 die Zahl des Erscheinungsjahres versteckt auf dem Titelbild.
Neben dem Mann, der sich auf dem Spielbrett aufstützt, ist meist unter der rechten Ecke des abgebildeten Spielbretts, in der die schwarzen Figuren starten, ein winziges Kürzel (Buchstabe mit Zahl) zu sehen.
Die Zahl gibt das Jahr der entsprechenden Ausgabe an. (siehe unten)
Falls dort kein Kürzel zu finden ist, kann man es auch eventuell auf dem Spielbrett finden. Es würde am Rand des Spielplanes stehen.
Folgende Buchstaben sind mir bisher bei den Kürzeln bekannt:
C - K - L - M - R - S - SG - X
(Es wird vermutet, dass die Buchstaben wohl im Zusammenhang mit dem Drucktyp bzw. des Druckerplattentyps stehen. Diese Vermutung
wird durch einen Nachfahren von Josef Friedrich Schmidt verstärkt, der selbst für den Verlag tätig war.
Die genaue Bedeutung konnte jedoch noch nicht geklärt werden.)
Dies sind die bisher mir bekannten Zahlen im Kürzel:
1 - 28 - 29 - 30 - 31 - 32 - 33 - 34 - 35 - 38 - 39 - 40 - 41 - 43 - 45 - 46 - 48 - 50 - 51 - 52 - 53 - 54 - 55 - 56 - 58 - 59 - 60 - 61 - 62 -
63 - 64 - 65
(Es wurde mir bestätigt, dass die
Zahlen definitiv Jahreszahlen sind. Diese Information stammt von einem Nachfahren von Josef Friedrich Schmidt, der selbst für den Verlag tätig war. Die Bedeutung der Zahl "1" konnte aber bisher
noch nicht geklärt werden.)
Auf den folgenden 2 Beispielbildern sieht man, wo diese Angaben unter Umständen zu finden sind.
(zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken)
Wenn keine dieser Kürzel zu finden sind, dann kann man eventuell durch andere Merkmale den Erscheinungszeitraum näher eingrenzen.
Diese können unter Umständen dann hier gefunden werden:
Auf dem Titelbild der Schachtel ist immer ein sich über dem Spielfeld ärgernder Mann zu sehen.
Im Laufe der Zeit änderte sich das Aussehen dieses Mannes aber immer wieder.
Mir selbst sind davon folgende bekannt.
(zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Titelfigur von 1914
Titelfigur aus der Anfangszeit
Titelfigur von ca. 1929 (Werbespiel-Ausgabe für das Neckar-Schuhhaus, Mittelstraße 34)
Seltene Titelfigur Ende der 1930er Jahre
Auf eine kurz beschränkte Zeit wurde die bisher gewohnte Titelfigur durch eine seltene Variante abgelöst.
Auch eine quadratische Ausgabe von 1939 trägt dieses Bild.
Titelfigur aus der Nachkriegszeit
Dies ist die häufigste Titelfigur aus dieser Zeit.
Sehr seltene Titelfigur von 1951 (Fehldruck)
Dieser Fehldruck ist sehr selten und so gut wie nirgends zu finden!
Entweder ging beim Druck die gelbe Farbe aus, oder sie wurde schlichtweg vergessen.
Darum konnte die Mischfarbe Grün und die gelben Elemente auf dem Titelbild, wie zum Beispiel der gelbe Rand beim Spielfeld nicht in den typischen Originalfarben gedruckt werden.
Titelfigur einer Lizenzausgabe aus Italien von 1952
Sehr seltene Titelfigur von 1954 (Fehldruck)
Dieser Fehldruck ist sehr selten und so gut wie nirgends zu finden!
Entweder ging beim Druck die rote Farbe aus, oder sie wurde schlichtweg vergessen.
Darum konnte die Mischfarbe Braun und die roten Elemente auf dem Titelbild nicht in den typischen Originalfarben gedruckt werden.
Seltene Titelfigur aus den 1970er Jahren
Die Ausgabe Nr. 601 1000 von 1973 hat zum Beispiel diese Titelfigur.
Titelfigur ab ca. 1976
Titelfigur ab den 1980er Jahren
Titelfigur der Edition Schwarz 49290 - (Sonder-Edition 2017)
Titelfigur bei PC-Ausgaben (z. B. Windows) 2003
Der Schmidt Spiele Verlag hat ab 1989 seine "Mensch ärgere Dich nicht®" Ausgaben immer wieder mit einem speziellen Logo versehen.
Mir selbst sind bisher folgende bekannt:
(zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Bei den alten Ausgaben von Mensch ärgere Dich nicht gibt es entweder keine Titelzeile, oder verschiede Varianten davon.
Mir selbst sind folgende bisher bekannt:
(zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Deutschland:
Holland:
Ne t´en fais pas! (JUMBO)
Italien:
Frankreich:
USA:
Tschechien:
Ungarn:
Infolge der zunehmenden Industrialisierung und des gesteigerten Warenverkehrs, vor allem aber im Zuge zunehmender wirtschaftlicher Interessenwahrnehmung auf
nationalstaatlicher Ebene, entstand nach der Reichsgründung, ähnlich wie schon ein Gesetz zum Geschmacksmusterschutz (1876) auch die Dekretierung eines Gebrauchsmusterschutzes. Ein Reichsgesetz
vom 1. Juni 1891 schuf für Deutschland die rechtlichen Voraussetzungen, sodass das Kaiserliche Patentamt am 1. Oktober 1891 das „Deutsche Reichs-Gebrauchsmuster“ einführte. Zahlreiche Produkte
wurden so zwischen 1891 und etwa 1945 mit der Kennzeichnung „D.R.G.M.“ versehen, oft unter Hinzufügung der Musternummer, die es heute erlaubt, die Entstehungszeit mancher materiell überlieferter
historischer Dinge auf ein bestimmtes Jahrzehnt einzugrenzen. Auch einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war diese Kennzeichnung in Westdeutschland gelegentlich noch üblich, die Abkürzung
lautete dann entsprechend "D.B.G.M." (Deutsches Bundes-Gebrauchsmuster).
Deutschland:
Frankreich:
D.R.P. Deutsches Reichspatent D.R.G.M. Deutsche Reich Gebrauchs Muster 1877 - 1945
Patentnummern-Recherche
Schweizer und deutsche Patente:
Deutsche Patentnummern sind durch ein vorangestelltes "D.R.P." (Deutsches Reichspatent) oder ein "D.R.G.M." (Deutsches Reichsgebrauchsmuster) gekennzeichnet. Schweizer Patente sind durch ein "Brevet", "Depose" und/oder ein dickes Kreuz markiert. Wenn diese Angabe ohne eine Nummer steht, dann bedeutet das zwar, dass ein Werksdetail durch ein Patent geschützt ist, aber der Hersteller verzichtete auf nähere Details. Sollte jedoch eine Nummer dabei stehen, dann kann man nach diesem Patent suchen.
Hierzu geht man auf die Webseite des DEPATIS-Systems des deutschen Patent- und Markenamtes: Depatis Patentrecherche
Dort klickt man oben links auf "Recherche", dann darunter auf "Einsteiger". Ein Formular wird daraufhin sichtbar. Im Formular ist aber nur die erste Zeile
interessant, die Veröffentlichungsnummer. Hier muss man nun die Patentnummer samt Landeskürzel eintragen: für Schweizer Patente ein "CH", für deutsche Patente ein "DE". Direkt dahinter kommt die
Patentnummer (Beispiel "CH359" oder "DE154250"als Eingabe). Anschließend auf den "Recherche starten"-Button unter dem Formular klicken.
Als Ergebnis bekommt man meist ein Patent, seltener auch zwei oder drei Patente mit der gleichen Nummer, jedoch anderen Buchstaben hinter der Nummer (z.B. wird aus einem Patent CH-859 hier ein
CH-859A). In der Regel passt der Titel. Mit einem Klick auf das Acrobat-Reader-Icon öffnet sich die Ansichtsseite des Patents, in dem die Patentschrift seitenweise als eingebettetes PDF angezeigt
wird, samt Verfasser, Ort, Datum und vielen Details. Die letzte Seite der Patentschrift beinhaltet meist Zeichnungen!
Mir bekannte Plagiate, Varianten und Werbespiele
Deutschland:
Argentinien:
Australien:
Bulgarien:
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Frankreich:
Griechenland:
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Holland:
Indien:
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Italien:
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Kolumbien:
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Kroatien:
Mexiko:
Norwegen:
Österreich:
Polen:
Portugal:
Rumänien:
Russland:
Schweden:
Schweiz:
Serbien:
Slowenien:
Spanien:
Surinam:
Tschechien:
Türkei:
Ungarn:
USA: